Unser Tag an der Deutschen Schule Temuco
Nachdem wir die Nacht sehr glücklich und geborgen in unseren Gastfamilien verbracht hatten, gingen wir, teilweise mit unseren Gastgeschwistern, morgens mit in die Schule.
Dort angekommen, wurden wir lieb empfangen und hatten einen ersten musikalischen und kreativen Workshop. Wir haben mit Schüler*innen und Lehrer*innen der Schule gemeinsam gesungen, begleitet von Bewegungen und Rhytmusklatschen, haben uns selbst zu einem vorgegebenen Rhythmus Bewegungen, Geräusche und Tänze ausgedacht und so erste Kontakte geknüpft. Schon da ist uns aufgefallen, mit welchem Stolz die Schülerschaft hier Deutschland feiert und die Deutschlandflagge auf ihren Schuluniformen trägt. Ebenso waren wir beeindruckt, als wir daraufhin von einer Lehrerin eine Führung über das Schulgelände bekamen und sie von der Schule und ihrer Geschichte erzählte. So konnten wir sehen, mit welcher Sorgfalt und auf welch hohem Niveau die Schüler*innen an dieser Schule ausgebildet werden. Vom Kindergartenalter bis zum Abitur werden junge Menschen unterrichtet mit mindestens sechs Deutschstunden pro Woche, meist mit noch zusätzlicher Ausbildung.
Daraufhin gab es für uns ein leckeres Frühstück, bestehend aus Süßgebäck, Sandwiches und Getränken. Nach dieser Stärkung durften wir wieder neue Schülerinnen und Schüler kennenlernen, mit denen wir ein gemeinsames Einsingen machten und uns jeweils Lieder vorsangen. Die Kinder, meist zwischen der zweiten und vierten Klasse, waren sehr aufgeregt und schienen sich sehr zu freuen, uns zu sehen. Es war für uns ebenso besonders, die Schule kennenlernen zu dürfen, so freundlich empfangen zu werden und in Austausch mit all den lieben Menschen zu kommen. Denn zwischen all den Aktivitäten blieb auch immer Zeit für Gespräche, gemeinsames Lachen und Kennenlernen.
Ein weiterer Unterschied zu Schulen in Deutschland ist, welch enges Verhältnis hier zwischen Lehrkräften und Schüler*innen besteht. Eine Umarmung oder Kinder, die bei den Lehrkräften auf dem Schoß sitzen, sind hier keine Seltenheit. Auch uns wurden Umarmungen und eine enge und nahbare Art und Weise entgegengebracht. Das fühlte sich fremd an, da unsere Kultur und unsere Regeln es sehr anders vorsehen, jedoch wurde der Umgang von vielen von uns als wärmer und fürsorglicher als in Deutschland wahrgenommen.
Als weiteres Zeichen der Herzlichkeit wurden wir mit kleinen Konzerten und Aufführungen beschenkt, in denen Kinder uns Tänze vortanzten, eine Lehrerband spielte, um den chilenischen Nationaltanz vorzuführen und verschiedenste Schulbands auftraten.
Zwischendurch gab es Pausen, in denen uns Ana zum Beispiel die „Mall“ von Temuco zeigte und wir längere Freizeit hatten und uns in Cafes oder beim Volleyball spielen erholen konnten. Auch ein leckeres Mittagessen mit Tortillas zum selbst Befüllen wurde für uns hergerichtet. Es hat uns immer wieder aufs Neue berührt, wie warmherzig alle Menschen hier zu uns sind.
Am Abend hatten wir dann gemeinsam mit einigen Chören von der Schule ein Konzert. Anfangs sagen Kinderchöre verschiedener Klassenstufen und ein Elternchor. Ab diesem Abend sangen wir ein Programm mit hauptsächlich Unterhaltungsmusik, womit wir das Publikum begeistern konnten, sodass es uns sogar mit Standig Ovations dankte.
Wir sind beseelt und gerührt von all der Liebe und Mühe, die uns hier entgegen gebracht wird. Wie die Schulleiterin betonte, war es ein Abend der Verbindungen durch Musik, die über die nationalen Grenzen hinausgeht. Für uns war und ist es eine große Ehre und ein Geschenk, diese Begegnungen erleben zu dürfen und für all die lieben Menschen singen zu dürfen.
Wir sind unheimlich dankbar und glücklich und mit dieser Dankbarkeit, aber sehr sehr müde, sind wir nun zu unseren Gasteltern zurückgekehrt und freuen uns auf unser Bett.
(Vielen Dank für den Beitrag an Leukia)










